Das Glücksspiel ist ebenso alt wie der Mensch. Das Spiel nach dem Glücksprinzip ist eines der menschlichen Tätigkeiten, die als moralisch verwerflich betrachtet werden, aber doch akzeptiert sind. Verbote und Strafen richteten nichts dagegen aus. Kontinente übergreiffend versuchen Menschen ihr Glück mit den verschiedenen Glücksspielvarianten. Verführerisch ist hierbei immer wieder die Entscheidung des eignen Glücks oder Pechs und die Aussicht auf einen Gewinn zu erleben. Denn den Würfeln, Karten oder Kugeln, war es ganz gleich, welcher Herkunft derjenige war, der die Glücksgöttin um ihren Segen bat.
Die Wiege des Glücksspiels liegt im Nahen Osten
Wann in der Menschheitsgeschichte das Glücksspiel begann, weiß niemand genau. Die wahrscheinlich ältesten Würfel wurden in China gefunden. Auch hat die Geschichte das Spiel auch in Indien belegt und auch moderner geformte Würfel, wurden in Ägypten bei Ausgrabungen gefunden. Die Spielgeräte aus China wurden auf die Zeit um 3000 v.Chr. datiert. Ähnliche Funde der Glücksspiel-Geräte kommen aus Mesopotamien. Sechsseitige Würfel, welche aus Ägypten stammen, hatten Zahlen, ganze Schriftzüge oder Buchstaben als Augen. Auch Würfel in Pyramidenform wurden zum spielen benutzt.
Restriktionen sind genauso alt wie das Glücksspiel selbst. In einem Sanskrit-Text des 4. Jh. v. Chr. „Arthashastra“, wurden Empfehlungen zur Einschränkung und Besteuerung des Glücksspiels festgehalten. Auch in China, ist das Glücksspiel trotz langer Geschichte heute untersagt. Über alle Dynastien galten die Chinesischen als Zocker-Gemeinde.
Eins von den ältesten bekannten Spiele in der Geschichte Chinas ist Mah-jongg, der Westen heute bekannt und beliebt als Computerspiel. Seine Wurzeln gehen bis ins frühe Mittelalter Chinas zurück. Ursprünglich vom Adel gespielt, wurde dieses Spiel im 15. Jh. der Bevölkerung zugänglich gemacht und ist seit dieser Zeit ein beliebtes Spiel für bis zu 4 Personen. Seit 1930 Mah-jongg das beliebteste, wenn auch inoffizielle Glücksspiel Chinas.
Das Glücksspiel der Antike in der Geschichte festgehalten
Im Altertum waren Spiele sehr stark im Kurs, das Glücksspiel natürlich auch. Griechen, Römer, und auch die Germanen frönten dem Spiel um Gewinn oder Verlust. Die Griechen ebenso wie die Römer hatten Würfelspiele und ein Glücksspiel aus Sprunggelenken von Tieren. Astragale nannte man die Knochen, denen jeder Seite ein Zahlenwert zugeordnet war. Der sogenannte „Wurf der Venus“ mit den Zahlenkombinationen „1, 3, 4 und 6“ war der Gewinn. Der „Wurf des Hundes“ bestehend aus Einsen war die Niete.
Es gab auch bereits Pferdewetten. Für die römischen Soldaten war es Alltag, ihren Sold im Spiel einzusetzen. Eine gewisse Zeit des Jahres war das Glücksspiel erlaubt. Während der Saturnalien, ähnlich dem heutigen Karneval, konnte man ungeniert den Würfelspielen frönen.
Das Verbot galt allerdings nicht für Sportwetten. In allen Arenen des Römischen Reichs konnte man auf seinen Lieblingsgladiatoren Wetten abschließen.
Im Mittelalter – Geschichte des Spiels des Teufels
In der dunklen Zeit des Mittelalters sind in der Geschichte Spielmöglichkeiten auf Jahrmärkten und Messen die Tradition der festen Spielstätten dokumentiert. Das Glücksspiel sollte nur einem privilegierten Personenkreis zugänglich bleiben. Es entstanden die „Spielhäuser“, die die Konzession von der herrschenden Klasse benötigten. Ähnlich den späteren Spielbanken, mussten auch hierfür die Betreiber Steuern und Abgaben leisten. Die Spielhäuser wurden für die privilegierte Oberschicht betrieben. Das Volk spielte um sein Glück in Kneipen und Wirtshäusern. Die Strafen dafür waren: Prügelstrafe oder Verbannung und auch Gefängnis. Die Adligen hingegen konnten private Spielabende veranstalten. Das war zwar verboten, man konnte sich verlassen, dass Richter eher Gnade als Recht ergehen lassen würden, im 17. Jh. entstanden dann die allerersten Casinos.
Lotto – In Europa überall beliebt
Ab der Neuzeit begann die Geschichte der Lotterien überall in Mitteleuropa. In Lotterieziehungen gab es zu Anfang meist Sachpreise als Gewinn, später kamen dann Geldbeträge hinzu. Hauptsächlich kam der Gewinn aus diesen Lotterien wohltätigen Zwecken zu. Der Wiederaufbau von zerstörten Städten, der Kirchbau, Bau und Unterhaltung von Armenhäusern, viele derartiger Vorhaben finanzierten die Lotteriespieler. Auch die Staatskasse regenerierte sich mit dem daraus erwirtschafteten Geld wieder auf, wenn sie geplündert war. Diese Tradition hat bis heute Bestand.